Submitted by Claudia Egle on Wed, 05/03/2023 - 14:01

Seit einiger Zeit bemühen sich verschiedene Organisationen, darunter Viehzuchtverbände, praktizierende Tierärzte, Veterinärbehörden und Verarbeiter um eine möglichst flächendeckende und konsequente Aufzeichnung von Rindergesundheitsdaten.

Bereits seit einigen Jahren besteht in der Schweiz das «Netzwerk Rindergesundheit», welches zum Ziel hat, Gesundheitsdaten und Leistungsdaten von Rindern zu vernetzen und für verschiedene Stakeholder nutzbar zu machen. Am Netzwerk sind das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV), das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW), die Rindviehzuchtorganisationen (ASR), die Schweizer Vereinigung für Wiederkäuermedizin (SVW), die Rindergesundheit Schweiz (RGS), der Kälbergesundheitsdient (KGD), die Vetsuisse-Fakultäten Bern und Zürich, der Schweizer Kälbermäster-Verband (SKMV), Swiss Beef, Mutterkuh Schweiz, die Schweizer Milchproduzenten (SMP) und der Schweizer Bauernverband (SBV) beteiligt.

Heutzutage werden in der Schweiz schon viele Daten im Rindersektor digital erfasst. Zum Beispiel, alle Geburten, Bewegungen und Abgänge von den Tieren müssen elektronisch bei der Tierverkehrsdatenbank gemeldet werden. Die TierärztInnen müssen auch alle Antibiotika-Behandlungen und -Verkäufe an das IS ABV (Informationssystem Antibiotika in der Veterinärmedizin) melden. Eine Mehrheit der Rinder-Tierhaltenden haben auch die Möglichkeit, das Behandlungsjournal elektronisch zu erfassen, auch wenn die Papierversion für die Erfassungspflicht genügt.

Trotzdem werden aktuell in der Schweiz noch wenige Daten zur Gesundheit der Rinder systematisch erfasst. Das wollen wir mit Hilfe einer neuen App ändern.

Diese systematische Datenerfassung im Rahmen von Bestandes- und Einzeltier-Untersuchungen, mit Erzeugen von automatische Berichten, dient den TierärztInnen und den TierhalterInnen als Dokumentation, vereinfacht aber auch den Informationsfluss von den TierärztInnen zu den TierhalterInnen.

Mit der digitalen Erfassung der Gesundheitsdaten soll auch das Monitoring und die Früherkennung ermöglicht werden. So könnte eine Häufung an bestimmten Symptomen in einer Region identifiziert werden, die ein Zeichen für eine ansteckende Krankheit sein könnte.

Um diese Daten zu erfassen, wurde im Rahmen des Projektes "Pig Health Info System" eine App entwickelt. Im Rahmen des Projektes "Cattle Health Info System", wollen wir diese App weiterentwickeln, damit sie auch in Schweizer Rindviehbeständen verwendet werden kann.

Das Projekt wird an der Vetsuisse-Fakultät in Bern und Zürich in Kooperation mit der Berner Fachhochschule Technik & Informatik realisiert und wird durch das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) gefördert.

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Dr. med. vet. Claudia Egle

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E-Mail: marie.mudry@unibe.ch

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Dieses Projekt wird durch das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen gefördert.

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